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Multisensorisches Hacken

CLUSTER: Menschliche Fortentwicklung
Technologiereifegrad
Laborumgebung 4/9
Mit Hilfe von VR-Brillen, Aroma-Diffusoren, elektrischer Stimulation und anderen Geräten zielt dieses System darauf ab, die menschliche Wahrnehmung direkt zu beeinflussen.
Durch nicht-invasive Methoden werden die Wahrnehmungen von Personen gezielt beeinflusst und gesteuert. Eine der Hauptanwendungen für solche Geräte ist die Simulation von Essenserlebnissen in der virtuellen Realität, die Geschmack (über elektrische Stimulation auf der Zunge), Geruch (über Mikroluftpumpen), Farbe (über RGB-Leuchten) und thermische Empfindungen (über Peltierelemente) nachbilden. Der oder die Benutzer:in könnte an einem VR-Dinner mit Freund:innen teilnehmen und das virtuelle Essen genießen, ohne dabei Kalorien zu sich zu nehmen.

Ein Geschmacksdisplay in Form von Eis am Stiel oder Essstäbchen könnte jede beliebige Geschmacksrichtung künstlich nachbilden, indem es alle fünf Geschmacksrezeptoren auf der Zunge des oder der Benutzer:in elektrisch anspricht. Das exakte Geschmacksrezept könnte heruntergeladen und dann durch Mischen elektrischer Ströme in bestimmten Intensitäten reproduziert werden. Gleichzeitig wird durch eine mit dem Kiefermuskel verbunde Elektrode, haptisches Feedback in Form eines Widerstands simuliert und so das Gefühl des Kauens vermittelt. Um den Duft der Speisen nachzubilden, liefert ein Gerät synthetische Gerüche, während ein Aroma-Diffusor das Aroma der Umgebung simuliert.

Eine bestehende Herausforderung solcher Technologien besteht darin, dass ein Rezept sorgfältig in seine chemischen Bestandteile zerlegt werden müsste, um von dem tragbaren Gerät repliziert werden zu können. Eigenschaften wie z. B. die genaue Menge an Umami- und Süßgeschmack oder die genaue Textur jedes Rezepts müssten auf das Gerät übertragen werden.

Zukunftsperspektiven


Es wird erwartet, dass die Implementierung eines solchen Systems eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Menschen mit Gewichtsproblemen, Diabetes und Allergien spielen wird. Das System würde sie dabei unterstützen, das zu essen, was sie wollen, ohne von ihren diätetischen Einschränkungen betroffen zu sein. Es könnte auch als Behandlung bei Essenszwangsstörungen hilfreich sein, bei denen der oder die Patient:in den Drang nach Essen folgenlos ausleben kann.

Darüber hinaus könnte diese Methode des Lebensmittel-Hackings auf Themen angewandt werden, die von Diätbeschränkungen bis zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der Lebensmittelproduktion reichen, indem sie den Verbraucher:innen helfen, auf nachhaltigere Optionen umzusteigen.

*Foto/Illustration: © Mediteraneo / stock.adobe.com*
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