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Virtuelles Reisen mit realen Erlebnissen
Zukunftsteaser

Im Jahr 2040 sind virtuelle Reisen zu Sehenswürdigkeiten weit verbreitet, da physisches Reisen teuer geworden ist sowie entgegen des allgemeinen Klimabewusstseins ist. Reiseerlebniszentren bieten maßgeschneiderte Abenteuer mit interaktivem Storytelling, eigenen Avataren und taktilen Hologrammen. Neue Technologien ermöglichen auch sensorische Erlebnisse wie Gerüche, Geräusche und Bilder, wodurch eine immersive Reiseerfahrung geschaffen wird, z. B. ein Mittagessen in Rom.
Mögliche Rahmenbedingungen 2040

Virtuelle Welten entfalten sich:
Die Hälfte der Bevölkerung reist virtuell zu den Sehenswürdigkeiten der Welt und macht Urlaub nicht mehr auf herkömmliche Weise. Das betrifft vor allem Städtereisen und Kulturausflüge, die für viele Menschen nicht mehr erschwinglich sind. Urlaubsreisen sind hoch besteuert, da gesetzlich geregelt wurde, dass die örtliche Steuer mit dem Herkunftsort und der Reisemodalität verknüpft ist. Zusätzlich müssen Ausgleichszahlungen für CO2-emittierende Verkehrsmittel geleistet werden.
 

Besteuerung von umweltschädlichem Verhalten trägt Früchte:
Reisen zu Urlaubszielen ist heute weitgehend klimaneutral, und der "Langsamtourismus" per Bahn boomt.
 

Reiseziele haben sich aufgrund der Klimakrise und ihrer Auswirkungen erheblich verändert:
Vor allem im Sommer reisen nur noch wenige Menschen in südlichere Länder, da hohe Temperaturen das Reisen erschweren. Im Winter gibt es in Mitteleuropa kaum noch alpinen Skitourismus. Das physische Skifahren ist zu einem seltenen Luxus geworden, aber dank neuer virtueller Möglichkeiten kann man dennoch Skifahren erleben.
 

Völlig neue Geschäftsmodelle haben sich entwickelt:
Virtuelles Reisen ist generell sehr kostengünstig und für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich. In speziellen Reiseerlebniszentren können Menschen bequem die vielfältigsten Orte der Welt erkunden - ohne lästige Reisevorbereitungen wie Organisieren und Packen, bei der Wahl des Wetters ihrer Wahl.

Personas
Veronika
71 Jahre
Pensionistin.
Giorgio
37 Jahre
Persönlicher Assistent in einem Hotel in Rom.
Mehmet
35 Jahre
Software-Programmierer (digitale Services für den Tourismus)
Kurzfassung

Im Jahr 2040 sind virtuelle Reisen zu Sehenswürdigkeiten keine Seltenheit mehr, denn das physische Reisen ist aufgrund von Kompensationszahlungen für CO2-verursachende Transportmittel teuer geworden. Auch die Reisedestinationen haben sich aufgrund der Klimakrise und ihrer Auswirkungen stark verändert: Hohe Temperaturen beeinflussen die Wahl der Reisedestination. Neuartige Technologien machen jedoch eine andere Form des Reisens leistbar für alle: In Reiseerlebniszentren werden Urlaubserlebnisse mithilfe von emotionsbasiertem interaktivem Storytelling maßgeschneidert übermittelt. Virtuelle Reisen tritt man mit dem eigenen Avatar an und Hologramme mit taktilem Feedback sorgen dafür, dass Sehenswürdigkeiten und Schätze aus der Vergangenheit angegriffen und von allen Seiten betrachtet werden können. Auch sensorische Wahrnehmungen können durch neue Technologien zu realen Erlebnissen beitragen. Geräusche, Gerüche und Bilder können zum Beispiel für ein unvergessliches Mittagessen im Zentrum von Rom sorgen.

Im Detail

Veronika, im Alter von 71 Jahren und seit vier Jahren im Ruhestand, führte ein Leben, das von der Verbindung von Tradition und Technologie geprägt war, in ihrer gemütlichen Single-Wohnung in St. Florian. Obwohl sie immer noch recht agil war, begrüßte sie vor drei Jahren ROBert, ihren verlässlichen intelligenten Helfer, in ihrem Leben. ROBert half ihr bei täglichen Aufgaben, von der Verwaltung ihrer Einkaufslisten bis zur Gewährleistung, dass ihre Wohnung immer sauber war. Er war zu ihrem verlässlichen Begleiter geworden. In den letzten Jahren hatte Veronikas Reise-Intensität aufgrund der zunehmend drückenden Hitze und steigenden Reisekosten abgenommen. Dennoch hegte sie gelegentlich das Verlangen physischer Reisen. Sie legte jeden Monat gewissenhaft einen Teil ihrer Pension beiseite, um diese seltenen Ausflüge zu finanzieren, wobei sie oft auf Servicepakete zurückgriff, um ihren Reisekomfort zu erhöhen.

 

Zwischen ihren physischen Reisen begab sich Veronika mehrmals im Jahr auf virtuelle Abenteuer mit Hilfe ihres dynamischen neuronalen Avatars. Sie staunte darüber, dass diese virtuellen Reisen sich fast so real anfühlten wie physische, jedoch schneller und umweltfreundlicher waren. Alles was sie tun musste war, einen Zeitraum im Travel Experience Centre in Linz zu buchen - mit einem Überraschungs-Reiseziel. Das Zentrum nutzte emotionsbasiertes interaktives Storytelling, das von selbstlernenden Systemen angetrieben wurde, welche Veronikas Daten analysierten, um präzise Reiseziele vorzuschlagen und immersive virtuelle Erlebnisse zu gestalten. Veronikas erste virtuelle Reise hatte sie begeistert begangen, und sie fuhr fort, die Welt auf diese innovative Weise zu erkunden. Die Erlebnisse waren nahezu identisch mit echtem Reisen, abgesehen von der physischen Anwesenheit – ein Aspekt, warum Veronika das physische Reisen immer noch schätzte.

 

Im Frühling beschloss Veronika schließlich, ihren Lebenstraum zu erfüllen und Rom zu besuchen. Sie wandte sich an ihre vertrauenswürdige virtuelle Reiseagentur und buchte die Städtereise, von der sie immer geträumt hatte. Ihre Reise begann gemächlich, mit einer Taxidrohne, die sie abholte und zum Bahnhof in Linz brachte. Ein ultraschneller Zug brachte sie zum Hyperloop-Bahnhof in Salzburg, wo optimierte Zugverbindungen die Transferzeiten minimierten und die Wartezeiten verkürzten. In Salzburg stieg sie in den Hyperloop ein, eine magnetisch schwebende Kapsel, welche sie innerhalb von weniger als drei Stunden nach Rom brachte. Giorgio, ihr im Voraus gebuchter persönlicher Assistent, begrüßte sie bei ihrer Ankunft. Veronika erkannte ihn von ihrer virtuellen Begegnung vor Wochen, als er ihr empfohlen hatte, die Stadt in den kühleren Morgen- und Abendstunden aufgrund der drückenden Mittagshitze zu erkunden.

 

Giorgio hatte eine klimatisierte virtuelle Tour durch das Kolosseum zur Mittagszeit geplant. Das Kolosseum war seit Jahren für Tourist:innen geschlossen, aufgrund der Schäden, die der Zustrom von Besucher:innen verursacht hatte. Veronika nutzte auf Anraten von Giorgio einer Software, die mit Hologrammen arbeitete. So führte Giorgio Veronika dennoch auf eine virtuelle Erkundung des ikonischen Wahrzeichens. Veronika war tief beeindruckt und erkundigte sich nach dem Schöpfer der Software. Giorgio teilte ihr die Geschichte von Mehmet mit, einem talentierten Softwareentwickler, der in Österreich lebte und sich auf die Vereinfachung von Reisen spezialisiert hatte, während einzigartige und "sichere" Erlebnisse erhalten blieben. Veronika war fasziniert, dass Mehmet nicht einmal in Rom war, aber Kund:innen weltweit hatte, indem er kulturelle Schätze durch seine Software schützte und gleichzeitig zugänglich machte. Datensicherheit und ein ethischer Verhaltenskodex für die Interaktion zwischen Mensch und Maschine waren Mehmet äußerst wichtig und gewährleisteten sowohl die Sicherheit als auch die Integrität der von ihm geschaffenen Erlebnisse.

 

Ihr Mittagessen im Hotelrestaurant war ein technologisches Wunder - durch einzigartige Erfahrungen mittels multisensorischem Hacking. Während Veronika ein köstliches dreigängiges Menü genoss, wurde sie durch die Verschmelzung von Klängen, Düften, Bildern und Geschmackssinn auf den Palatin-Hügel transportiert. Es war ein Erlebnis, das Veronika für immer in Erinnerung behalten würde und die nahtlose Verschmelzung von Tradition und Technologie in ihrem Leben verdeutlichte.

 

*Fotos/Illustrations: Created using the Midjourney web app*